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Boateng zu 1,8 Millionen Euro wg Körperverletzumg verurteilt

Die Ex-Lebensgefährtin von Jérôme Boateng wirft dem ehemaligen Bayern-Spieler vor, sie im Karibikurlaub geschlagen, gebissen und geboxt zu haben. Der 33-Jährige bestreitet das. Das Gericht gibt der Klägerin recht und verdonnert den Fußball-Profi zu einer hohen Geldstrafe.

Der frühere Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng ist wegen vorsätzlicher Körperverletzung an seiner früheren Lebensgefährtin verurteilt worden. Das Amtsgericht München verhängte eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30.000 Euro, also 1,8 Millionen Euro. Es ist der höchstmögliche Tagessatz.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren gefordert – und eine Geldauflage von 1,5 Millionen Euro. Der Vorwurf lautete: Boateng soll seine Ex-Lebensgefährtin im Juli 2018 bei einem Urlaub auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik attackiert haben. Laut Anklage soll er sie geschlagen, geboxt, ihr in den Kopf gebissen, sie auf den Boden geschleudert und dabei heftig beleidigt haben. Die Vorwürfe lauten auf Beleidigung und Körperverletzung. Das Gericht ging allerdings in seinem Urteil nur von “einem Faustschlag” ins Gesicht aus.

Ein Sachverständiger hatte zuvor mit seiner Einschätzung die Schilderung des mutmaßlichen Opfers gestützt. “Die Befunde, die hier dokumentiert wurden, lassen sich weitgehend übereinstimmend mit der Hergangsschilderung der Nebenklägerin in Einklang bringen”, sagte der Mediziner vor dem Amtsgericht.

Boateng hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, er habe seine Ex-Freundin nie geschlagen. Sein Verteidiger beantragte Freispruch. Staatsanwältin Stefanie Eckert bezeichnete die Frau als “Opfer häuslicher Gewalt”. Allerdings sei nicht nur sie Opfer geworden, sondern auch Boateng – “Opfer ihrer gemeinsamen toxischen Beziehung”. Boateng nahm die Entscheidung äußerlich gelassen entgegen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Boateng spielte lange beim FC Bayern München. Erst vor wenigen Tagen wechselte der Verteidiger nach Frankreich zu Olympique Lyon. Für den Prozess reiste er nach München.

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