Die Führungsriege des Kremls unter Präsident Putin könnte angesichts militärischer Schlappen in der Ukraine so verzweifelt sein, dass sie taktische Nuklearwaffen zündeten, befürchtet CIA-Chef Burns.
Angesichts der militärischen Rückschläge für Russland in der Ukraine darf die mögliche Bedrohung eines russischen Einsatzes taktischer Atombomben nach Ansicht von CIA-Chef Bill Burns nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Moskau habe sich mit den Äußerungen zur erhöhten Einsatzbereitschaft seiner Atomwaffen Drohgebärden bedient, bislang hätten die USA dafür aber kaum praktische Belege wie Truppenbewegungen oder militärische Vorbereitungen gesehen, sagte der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes an einer Universität im Bundesstaat Georgia.
Mit Blick auf den russischen Staatschef Wladimir Putin sagte Burns: “Angesichts der möglichen Verzweiflung von Präsident Putin und der russischen Führung, angesichts der bislang erfahrenen militärischen Rückschläge, kann keiner von uns die Bedrohung durch einen möglichen Einsatz taktischer Atomwaffen oder Atomwaffen geringer Sprengkraft auf die leichte Schulter nehmen. Wir tun es nicht”, sagte Burns.
Unter taktischen Atomwaffen werden Kernwaffen verstanden, deren Wirkungskreis und Sprengkraft deutlich geringer ist als bei strategischen Atomwaffen. Sie könnten bei Kämpfen theoretisch als wirkmächtige Alternative zu herkömmlichen Waffen eingesetzt werden. US-Präsident Joe Biden sei mit seiner Politik darum bemüht, “einen dritten Weltkrieg zu vermeiden, eine Schwelle zu vermeiden, ab der … ein atomarer Konflikt möglich wird”, sagte der CIA-Chef.
Der Präsident habe daher klargemacht, dass weder die USA noch die NATO direkt in den Krieg in der Ukraine eingreifen würden. Die Sorge im Westen über mögliche Atomwaffenpläne Moskaus war gestiegen, als Putin zum Auftakt des Kriegs in der Ukraine die russischen Abschreckungswaffen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen ließ. Zu diesen Waffen zählt Russland auch seine Atombomben.