AktuellesDeutschlandFEATURE NEWSWeltweit

Haftstrafen für Darknet-Pädophile – Boystown

Urteil für die Angeklagten

Frankfurt – Sie haben die Pädophilen-Plattform „Boystown“ mit mehr als 400 000 Mitgliedern aus aller Welt aufgebaut und betrieben. Als das Bundeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt die Plattform im April 2021 abschalteten, hatte das widerliche Forum mehr als eine Million Beiträge.

Nun gab’s das Urteil für die vier Angeklagten.

Alexander G. (49, alias „Jaydon“) aus dem Landkreis Mühldorf am Inn (Bayern) muss zwölf Jahre in den Knast (inkl. Sicherungsverwahrung).

Administrator Andreas G. (42, alias „Phantom“) aus Paderborn (NRW), muss zehneinhalb Jahre ins Gefängnis, auch hier wurde Sicherungsverwahrung verhängt.

Christian K. (60, alias „Don Dildo“) aus Norddeutschland, der in Paraguay lebte und dort am Computer sitzend gefasst wurde, muss acht Jahre ins Gefängnis.

Power-User Fritz Otto K. (66, alias „Puzzy“) kassierte sieben Jahre Knast.

Das hatten Generalstaatsanwaltschaft und Verteidigung gefordert

Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft hatte in ihren Plädoyers für zwei der Männer Sicherheitsverwahrung gefordert: Alexander G. (49, alias „Jaydon“), Betreiber der Plattform aus dem Landkreis Mühldorf am Inn in Bayern, sollte zwölf Jahre ins Gefängnis. Administrator Andreas G. (42, alias „Phantom“) aus Paderborn (NRW) sollte elfeinhalb Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung kassieren. Beiden Männern wird auch schwere sexuelle Gewalt an Kindern vorgeworfen.

Die Verteidigung des 49-Jährigen hatte eine achtjährige Haftstrafe ohne Sicherheitsverwahrung gefordert, die Verteidigung des 42-Jährigen plädierte für eine „angemessene Strafe“ ohne konkretes Strafmaß, aber ohne Sicherheitsverwahrung.

Sie haben den Verdacht, dass in Ihrem Umfeld ein Kind misshandelt oder missbraucht wird? Sie haben etwas gesehen, das Ihnen Sorgen bereitet? Dann können Sie sich (anonym) ans „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“wenden: 0800 22 55 530.

Kinder und Jugendliche, die Missbrauch erlebt haben, bekommen montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter der „Nummer gegen Kummer“ 116 111 Unterstützung. Auf der Internetseite gibt es auch die Möglichkeit, mit den Beratern zu chatten.

Wer das Gefühl hat, pädophile Neigungen zu besitzen, findet Ansprechpartner beim Projekt „Kein Täter werden“ von der Berliner Charité. Auf der Website und unter 030 450 529 450 gibt es kostenlose Informationen. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht.

BILD – NTV – WELT

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"