Nahost-Konflikt: Eskalation in Berlin – Polizei greift durch
Berlin –
Gestern Nachmittag sollte eine genehmigte Mahnwache auf dem Potsdamer Platz stattfinden, doch die Situation eskalierte schnell. Was als friedliche Versammlung geplant war, wandelte sich in ein beunruhigendes Szenario.
Bereits um 16 Uhr strömten über 1.000 Menschen zum Versammlungsort, obwohl nur 50 Teilnehmer angemeldet waren. Der ursprüngliche Versammlungsleiter erklärte die Mahnwache für beendet und wurde selbst zum Versammlungsleiter einer neuen, nicht angemeldeten Versammlung.
Diese wurde jedoch umgehend von der Berliner Polizei als Ersatzversammlung für eine zuvor
verbotene Veranstaltung eingestuft.
Das Versammlungsverbot gilt bis zum 17. Oktober 2023. Die Polizei sprach die Teilnehmer an, informierte sie über das Verbot und forderte sie auf, den Platz zu verlassen. Es kam zu vereinzelten Gewaltausbrüchen, darunter Flaschenwürfe und der Einsatz von Pyrotechnik gegen die Einsatzkräfte. Insgesamt wurden
127 Personen vorübergehend festgenommen, 24 Einsatzkräfte verletzt, und es wurden zahlreiche
Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.
Gegen 19.30 Uhr kam es zu einer Bedrohung in der Stresemannstraße, als Gäste eines jüdischen Restaurants von Unbekannten belästigt wurden. Die Täter spuckten auf die Fensterscheibe und bedrohten die Gäste mit Handgesten. Die Täter entkamen, und es wurde kein Schaden an der Scheibe festgestellt.
Ebenfalls gestern Abend brannte eine Mülltonne in Kreuzberg. Ein Passant entdeckte das Feuer und alarmierte die Polizei und die Feuerwehr. An der Mülltonne wurde ein Plakat mit den Namen mutmaßlich entführter israelischer Staatsbürger im Gazastreifen gefunden.
Zusätzlich kam es zu Sachbeschädigungen im gesamten Stadtgebiet, darunter aufgemalte Davidsterne sowie israelfeindliche und pro-palästinensische Schriftzüge.
Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen zu allen Vorkommnissen übernommen und arbeitet daran, die Hintergründe der Ereignisse aufzuklären.
Die Vorfälle im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt in Berlin zeigen die Dringlichkeit einer friedlichen Lösung dieses Konflikts und die Notwendigkeit, alle Formen der Gewalt und Diskriminierung zu verurteilen.