Der frühere DDR-Bürgerrechtler und spätere Grünen-Politiker Werner Schulz ist tot. Er starb am Mittwoch im Schloss des Bundespräsidenten, wo er an einer Gedenkveranstaltung zum 9. November als Mitdiskutant teilnehmen sollte.
Das gab Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier während der Tagung bekannt. Schulz wurde 72 Jahre alt.
Gegen 12 Uhr war Schulz auf der Toilette zusammengebrochen. Wie die BILD berichtet, versuchte Josef Schuster (68), Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und von Beruf Arzt, Schulz zu reanimieren. Vergebens.
Es war aufgefallen, dass Schuster unmittelbar vor seiner vorgesehenen Rede den Großen Saal im Schloss Bellevue verließ – wegen eines „Notfalls“, wie die Moderatorin der Tagung sagte.
Eine gute Stunde später brach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) die Gedenk-Veranstaltung ab, informierte die Gäste über die traurige Nachricht, hielt eine kurze Rede mit Schweigeminute für den Verstorben. Steinmeier: „Es hat hier einen Notfalleinsatz für einen Menschen gegeben, der uns lieb und teuer war, der mir ein guter Ratgeber in allen Ost-West-Dingen war.“ Schulz habe zu denjenigen gehört, „die die Mauer zum Einsturz gebracht haben“.
Steinmeier: „Wir hatten einen Notarzteinsatz, Danke auch Herrn Schuster, dass er bei den Reanimierungsbemühungen geholfen hat. Sie haben am Ende leider nicht zum Erfolg geführt. Werner Schulz ist tot. Ich bitte Sie, sich zu einer Schweigeminute zu erheben.“