Polizei Berlin : Nein, wir haben am Wochenende keine Frau umgebracht.
Es liegen uns auch keinerlei Hinweise vor, dass eine Schwangere in Folge eines Polizeieinsatzes ihr Kind verloren hat.
Aus dem jahrelangen Community-Management wissen wir, wie diese Gerรผchte durch anonyme Behauptungen im Netz entstehen und wollen daher gerne mit Fakten dazu beitragen, dass Sie sich selbst ein Bild machen kรถnnen. Viel zu oft werden solche Videos leichtfertig geteilt, ohne diese Fakten zu kennen.
โ โ
Ja, es gab anlรคsslich der Demos am Wochenende Situationen, in denen unsere Kolleginnen und Kollegen Zwang anwenden mussten – durch Ziehen, Schubsen, Festnahmegriffe aber auch durch Faustschlรคge oder den Einsatz von Pfefferspay.
Kein Polizist, keine Polizistin รผbt gerne Zwang aus. Er ist immer das letzte Mittel, wenn einer Aufforderung nicht nachgekommen wird, obwohl das dringend erforderlich ist. Und jeder dieser Fรคlle wird im Nachhinein auf seine Rechtmรครigkeit รผberprรผft.
Kein Polizist, keine Polizistin รผbt gerne Zwang aus. Er ist immer das letzte Mittel, wenn einer Aufforderung nicht nachgekommen wird, obwohl das dringend erforderlich ist. Und jeder dieser Fรคlle wird im Nachhinein auf seine Rechtmรครigkeit รผberprรผft.
โ โ
Solche Einsรคtze dauern meist eine lรคngere Zeit und sind fรผr Umstehende vorhersehbar. Daher ist es ein Leichtes und inzwischen offenbar auch รผblich, dabei das Handy zu zรผcken und das Geschehen aufzunehmen. Ein groรes und immer wiederkehrendes Problem ist es, dass diese Videos und Fotos meist stark verkรผrzt und aus dem Kontext gerissen werden. Auch wir im Social Media Team erfahren in solchen Fรคllen dann erst spรคter wie es dazu kam.
โ โ
Beide genannten Einsรคtze fanden am Sonntagnachmittag im Bereich des Groรen Sterns (Berlin-Tiergarten) statt. Dort kam es zu einer unerlaubten Ansammlung von Personen.
Nachdem die Anwesenden zuvor mehrfach vergeblich mittels Lautsprecher zum Verlassen des Ortes aufgefordert wurden, traten unsere Kolleginnen und Kollegen an die Menschen heran und erteilten Platzverweise. Hierbei kam es in mehreren Fรคllen zu Widerstandshandlungen gegen die Polizei.
โ โ
Eine 60-Jรคhrige aus Baden-Wรผrttemberg wird von einem Polizisten angesprochen, dass sie gehen soll. Sie kauert sich daraufhin auf den Boden und tritt einem Beamten in den Bauch. Als die Beamten versuchen, sie wegzutragen, versucht sie einem weiteren in die Hand zu beiรen. Daraufhin wird sie unter lautem Geschrei auf den Bauch gedreht. Da sie sich auch weiterhin wehrt, wird ihr mit der Faust auf den Rรผcken geschlagen, um ihren Widerstand zu brechen. Anschlieรend kann sie festgenommen und weggefรผhrt werden. Sie erlitt Schรผrfwunden, lehnte eine รคrztliche Behandlung ab und wurde nach Identitรคtsfeststellung und Platzverweis entlassen. Sie sieht nun Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und tรคtlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie Kรถrperverletzung entgegen. Anders als auf Social Media behauptet, haben wir keine Anhaltspunkte fรผr weitere gesundheitliche Beeintrรคchtigungen der Frau. Unsere Kollegen blieben unverletzt.
โ โ
Eine 42-jรคhrige Schwangere aus Nordrhein-Westfalen erhรคlt von einem Polizisten einen Platzverweis und schlรคgt ihm unvermittelt gegen das Visier des Einsatzhelms. Sie wird unter erheblichem Widerstand mit kรถrperlichem Zwang โ darunter auch ein Faustschlag gegen den Kopf โ zu Boden gebracht und festgenommen. Abweichend von der รผblichen Verfahrensweise darf sie ein Bekannter wรคhrend der weiteren polizeilichen Maรnahmen begleiten. Sanitรคter eines Rettungswagens stellten keine Verletzungen fest. Einen Transport in ein Krankenhaus lehnte die Verdรคchtige ab. Sie sieht nun ebenfalls Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und tรคtlichen Angriffs sowie Kรถrperverletzung entgegen.
Anders als auf Social Media behauptet wird, gibt es keine Anhaltspunkte fรผr eine Gesundheitsbeeintrรคchtigung der Mutter und des ungeborenen Kindes.
โ โ
