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Polizeieinsatz in der Raser-, Poser und Dater-Szene !

Paderborn - Schwerpunkteinsatz - getunte Autos

Polizeieinsatz in der Raser-, Poser und Dater-Szene 

Paderborn

Am Freitagabend (22.09.2023) hat die Paderborner Polizei bei einem Schwerpunkteinsatz fünf illegal getunte Autos und ein Kleinkraftrad sichergestellt. Von zehn Fahrzeugen war die Betriebserlaubnis wegen technischer Veränderungen – meistens überlaute Auspuffanlagen – erloschen. Bei parallel eingerichteten Geschwindigkeitskontrollen fielen knapp 500 Tempoverstöße auf. Fünf Fahrer müssen mit einem mindestens einmonatigen Fahrverbot rechnen.

Paderborner Polizei bekam Unterstützung aus den Nachbarbehörden Höxter und Gütersloh

Zu den Kontrollen hatte die Paderborner Polizei neben ihren eigenen sachkundigen Kollegen im Bereich Fahrzeugtuning Unterstützung aus den Nachbarbehörden Höxter und Gütersloh hinzugezogen. Gemeinsam nahmen die Einsatzkräfte die bekannten und von Beschwerden aus der Bürgerschaft benannten Treffpunkte der Autoszene unter die Lupe. Im Laufe des bis in den frühen Morgen andauernden Einsatzes zählte die Polizei bis zu 60 der Tuningszene zugehörige Fahrzeuge.

Einsatzleiter Polizeihauptkommissar Dirk Cramer stellte gleich zu Anfang klar:

“Unsere Zielgruppe sind nicht die Tuner, die sich mit ihren verkehrsgerecht umgebauten Autos irgendwo treffen und sich an die Regeln halten. Wir wollen diejenigen aus dem Verkehrs ziehen, die gefährliches Fahrverhalten an den Tag legen, deren Fahrzeuge nicht den Vorschriften entsprechen und die sich rücksichtslos gegenüber anderen Menschen verhalten.” Die meisten szenetypischen Fahrzeuge standen auf Parkplätzen an der Detmolder Straße. Der Uni-Parkplatz am Pohlweg war kaum frequentiert. In der Innenstadt fiel lediglich ein falsch geparktes Tuningfahrzeug am Abdinghof auf, das ein Ticket in Höhe von 55 Euro bekam.

Den Fokus legten die mobilen Einsatzkräfte auf die Feststellung ordnungswidriger, technischer Veränderungen. Besonders Fahrzeuge mit lautstarken Abgasanlagen oder Fahrzeuge die durch sogenanntes Schubknallen auffielen wurden gezielten Kontrollen unterzogen. Ein kalibriertes Schallpegelmessgerät fand zur Erhärtung von Verdachtsfällen rege Anwendung. So auch bei zwei BMW-Pkw, die am Abend mit überlauten Abgasanlagen und lautem Knallen auf dem Inneren Ring aufgefallen waren. Die mit dem Messgerät ermittelten Werte dB-Werte lagen deutlich über den laut Fahrzeugpapieren erlaubten Geräuschemissionen. Beide Fahrzeuge stellte die Polizei zur gutachterlichen Überprüfung sicher und ließ sie von einem Abschleppwagen abholen. In einem Fall protestierten der Fahrer und sein im BMW mitfahrender Vater vehement gegen die Maßnahme der Polizei. Erst als die Einsatzkräfte Zwang androhten, wurden die Autoschlüssel herausgegeben. Die Fahrzeugführer (20/33) erwartet jetzt ein Bußgeld von 90 Euro sowie ein Punkt. Für die Fahrzeughalter liegt das Bußgeld
bei 135 Euro und einem Punkt. Dazu kommen die Kosten der Sicherstellung und der Begutachtung durch einen Sachverständigen.

3 weitere Fahrzeuge sichergestellt

Drei weitere Pkw, ein Audi und zwei BMW, stellte die Polizei im Stadtgebiet von Paderborn aufgrund des Verdachts von Tuning-spezifischen Manipulationen zur Begutachtung sicher. Ein weder zugelassenes noch versichertes Auto wurde auf dem Heinz-Nixdorf-Ring gestoppt. Die Kennzeichen des Fahrzeugs stellte die Polizei sicher. Gegen den Fahrer läuft jetzt eine Strafanzeige.

Am Schäferweges fiel im Umfeld eines Tuningtreffens ein 16-jähriger Motorrollerfahrer mit einem 25-km/h-Roller auf, der augenscheinlich deutlich zu schnell fuhr. Der Roller wurde zur Überprüfung sichergestellt. Gegen den Jugendlichen läuft ein Strafverfahren wegen Fahrens ohne Führerschein und weil aufgrund der erloschenen Betriebserlaubnis kein Versicherungsschutz besteht.

Bei den Geschwindigkeitskontrollen im Rahmen des Einsatzes waren innerstädtisch zwei Radarwagen der Stadt Paderborn aufgestellt. Um 100 Verstöße kamen zusammen, die jetzt schriftlich geahndet werden. Auf zwei Fahrer kommen Fahrverbote zu. Das Lichtschranken-Messgerät der Paderborner Polizei stand auf der B1 und der B64. Dabei fielen 386 Tempoüberschreitungen auf. 284 Fahrer müssen Verwarnungsgelder bis 55 Euro bezahlen. Gegen 102 Fahrer werden Bußgeldverfahren eingeleitet, drei davon mit zusätzlichen Fahrverboten.

Zudem schritt die Polizei bei weiteren Ruhestörungen ein und verfolgte unter anderem Verkehrsverstöße wegen Handynutzung am Steuer, Verstöße gegen die Gurtpflicht oder Missachtung des Rotlichts.

Foto:
Einen von fünf wegen technischer Manipulationen sichergestellter Pkw ließ die Polizei am Fürstenweg während eines Regenschauers auf einen Abschleppwagen verladen.

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