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Schleuser muss hinter Gitter

Lindau - Schleusung - Grenzübergang

Schleuser muss hinter Gitter / Bundespolizei greift sechs syrische Geschleuste auf

Lindau/Nesselwang – 

Am Donnerstag (21. Dezember) hat die Kemptener Bundespolizei zwei Schleusungen aufgedeckt.
Die Beamten haben dabei unter anderem vier gefälschte Dokumente sichergestellt. Ein ukrainischer mutmaßlicher Schleuser kam in Untersuchungshaft und drei Migranten in Zurückschiebungshaft.

Am frühen Morgen kontrollierten Lindauer Bundespolizisten am Grenzübergang Hörbranz (BAB 96)
in einem Fernreisebus aus Italien zwei Syrer. Der 38-Jährige legte für sich und den 14-Jährigen, einen entfernten Verwandten, griechische Fremdenpässe vor. Die Beamten erkannten, dass bei beiden Dokumenten die Lichtbilder ausgetauscht worden waren. Außerdem stellten die Polizisten durch die Fahndungsüberprüfung fest, dass die Pässe durch die griechischen Behörden zur Sicherstellung ausgeschrieben waren.

Auf Nachfrage händigten die Syrer außerdem ihre griechischen Aufenthaltstitel aus, welche die Beamten jedoch als Fälschungen entlarvten. Der 38-Jährige, gab an, dass er die falschen Dokumente in Athen gekauft habe. Für die gesamte Schleusung aus der Türkei über Italien nach Deutschland habe der
Mann mindestens 7.000 Euro an einen Unbekannten gezahlt.

Anzeige wegen Urkundenfälschung sowie versuchter unerlaubter Einreise

Die Bundespolizisten zeigten die beiden Syrer wegen Urkundenfälschung sowie versuchter unerlaubter Einreise an und wiesen sie am Nachmittag nach Österreich zurück. Die Bundespolizei ermittelt außerdem gegen den bisher Unbekannten wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern.

Kemptener Bundespolizisten kontrollierten später am Morgen auf dem Pendlerparkplatz Nesselwang (BAB 7) einen ukrainischen Fahrzeuglenker, der in seinem Kombi mit polnischer Zulassung vier syrische Männer im Alter von 19, 26, 50 und 52 Jahren beförderte. Der 42-jährige Ukrainer, der in Polen lebt, konnte sich mit seinem gültigen Reisepass und polnischen Aufenthaltstitel ausweisen. Die syrischen Insassen konnten keine gültigen Ausweisdokumente vorlegen. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs fanden die Bundespolizisten außerdem ein verbotenes Springmesser, welches dem Fahrer gehörte, und stellten dieses sicher.

Ersten Ermittlungen zufolge war der Fahrzeuglenker am Vortag (20. Dezember) von Polen nach Slowenien gereist, um die syrischen Migranten abzuholen und nach Deutschland zu bringen. Der Beschuldigte behauptete zwar, die Fahrt sei über eine Mitfahrplattform zustande gekommen, die Bundespolizisten ermittelten jedoch, dass für die Fahrt bereits größere Geldsummen geflossen waren. Der Ukrainer muss sich nun wegen Einschleusens von Ausländern und Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Die Beamten führten den mutmaßlichen Schleuserfahrer am Freitagvormittag dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Kempten vor, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten einen Haftbefehl erließ. Die Polizisten lieferten den Beschuldigten anschließend in Untersuchungshaft in die Justizvollzugsanstalt Kempten ein.

Die Syrer erhielten Anzeigen wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthaltes. Der 19-Jährige stellte ein Asylgesuch und wurde am Freitagmorgen an das Anker-Zentrum Augsburg weitergeleitet. Die Beamten führten die anderen drei Migranten, die bereits in anderen europäischen Ländern Schutzersuchen gestellt hatten, am Freitagmittag beim Amtsgericht Kempten vor und lieferten sie anschließend in Zurückschiebungshaft in die Abschiebehafteinrichtung Hof ein.

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