München (ots)
Bei einer polizeilichen Maßnahme am Samstag (2. Januar) kam es im Hauptbahnhof zur Einmischung einer größeren Personengruppe. Später stellte sich heraus, dass einige von ihnen für Sachbeschädigungen im Zug verantwortlich sein dürften. Im Tagesverlauf wurden zudem DB-Mitarbeiter und Bundespolizisten beleidigt und eine 34-Jährige wegen des Verdachts der Volksverhetzung angezeigt.
- Eine Streife der Bundespolizeiinspektion München befand sich kurz nach 16 Uhr bei einer Identitätsfeststellung eines dunkelhäutigen Reisenden im Hauptbahnhof München auf Bahnsteig 16 am ankommenden RB 87 aus Augsburg. Während der Kontrolle des 19-Jährigen aus Mali, der ohne Fahrschein von Mehring nach München gefahren war, kam eine Personengruppe von 20 bis 25 Reisenden hinzu. Dabei störten drei daraus, eine 23-Jährige aus Haidhausen, ein 29-Jähriger aus Trudering und ein 21-Jähriger aus Hadern (alles Deutsche) fortwährend die polizeiliche Maßnahme.
Aufforderungen, die Einmischungen zu unterlassen kamen sie ebenso wenig nach, wie Bitten, die Örtlichkeit zu verlassen. Erst als per Funk Unterstützung angefordert wurde, um die Maßnahmen ohne Störungen fortführen zu können, verließ ein Großteil der Gruppe, die augenscheinlich dem linken Spektrum zugeordnet wurde und die von einer Veranstaltung aus Augsburg kam, die Kontrollstelle. Die zuvor genannten Personen verblieben jedoch bei den Beamten und zeigten sich äußerst uneinsichtig. Sie waren der irrigen Annahme, ihnen stünde ein Recht zu, der Polizeimaßnahme beizuwohnen. Nur Dank Hinzuziehung weiterer Beamter konnte die Maßnahme gegen den 19-jährigen aus Mali fortgeführt und auch abgeschlossen werden.
Nach Abschluss der Maßnahme und als alle den Ereignisort verlassen hatten, meldeten Zugbegleiter des RB 87, dass im Zug mehrere Aufkleber mit dem Slogan “Jung Brutal Ausgebeutet” angebracht wurden. Die zuvor störende Personengruppe stand aufgrund des vorangegangenen Sachverhaltes unter Straftatverdacht und konnte wenig später nochmal am Querbahnsteig des Hauptbahnhofes angetroffen werden. Bei einer Durchsuchung konnten u.a. bei zwei der o.a. Personen (der 23-Jährigen und dem 29-Jährigen) dieselben Aufkleber aufgefunden und sichergestellt werden. Gegen die beiden wird nun wegen des Verdachts der Sachbeschädigung ermittelt; gegen den 19-Jährigen aus Mali wegen Leistungserschleichung.
- Kurz nach 16 Uhr beleidigte eine 56-jährige Deutsche Mitarbeiter des Reisezentrums der Deutschen Bahn im Ostbahnhof. Die in Krefeld geborene Wohnsitzlose beleidigte danach auch Bundespolizisten im Revier und verhielt sich auch sonst sehr aggressiv. Ein Datenabgleich ergab, dass die zunehmend verwirrter wirkende Wohnsitzlose zudem ein gültiges Hausverbot zum Betreten von Bahnanlagen hatte. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München wird die 56-Jährige heute wegen Hausfriedensbruch und Beleidigung dem Haftrichter vorgeführt.
- Nach 19 Uhr wurde eine Streife der Bundespolizei im Hauptbahnhof auf eine 34-jährige Deutsche aufmerksam, die Reisende aggressiv nach Zigaretten anbettelte. Gegenüber den eingesetzten Beamten verweigerte die 34-jährige Wohnsitzlose vor Ort sich auszuweisen oder mündliche Angaben zu ihrer Person zu machen. Beim Verbringen der gebürtigen Berlinerin zur Wache am Gleis 26 deutete sie in Richtung der Bahnhofshalle, in der sich zahlreiche Personen aufhielten lautstark und öffentlichkeitswirksam "Judensau". Nach Abschluss der Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung wurde die 34-Jährige mit einem Platzverweis für den Hauptbahnhof aus dem Polizeigewahrsam entlassen werden.