Täterinnen und Famielen haben Freudenberg verlassen
Ermittler fordern Zurückhaltung
Vonseiten der Ermittler wird es wohl keine offiziellen Antworten zur getöteten Luise aus Freudenberg geben. Grund ist der Persönlichkeitsschutz der minderjährigen Täterinnen.
Diese haben Freudenberg zusammen mit ihren Familien mittlerweile verlassen.
Die beiden Mädchen, die gestanden haben, ihre Mitschülerin Luise umgebracht zu haben, haben gemeinsam mit ihren Familien Freudenberg verlassen. Sie seien vom Jugendamt außerhalb des häuslichen Umfeldes untergebracht worden, sagte ein Sprecher des Kreises Siegen-Wittgenstein. Landrat Andreas Müller sagte der “Siegener Zeitung”: “Wir haben ein entsprechendes Angebot zur gemeinsamen Unterbringung unterbreitet. Das Angebot wurde angenommen.”
Laut den Ermittlern wird es in dem Fall möglicherweise keine offiziellen Antworten zum Tatgeschehen geben. “Wir können auch die rechtlichen Grenzen, die uns gesetzt sind, nicht überschreiten, nur weil die Bevölkerung meint, ein Anrecht zu haben, alle Hintergründe zu kennen”, sagte Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss von der Staatsanwaltschaft Siegen.
Hintergrund ist der Persönlichkeitsschutz der Minderjährigen. “Wir werden natürlich vollumfänglich aufklären”, betonte er. Sollten sich die beiden geständigen Mädchen als Täterinnen bestätigen, “dann werden wir keine Aussagen zu Tatabläufen oder Motivlagen machen”. Und weiter: “Wenn wir Auskunft erteilen können und dürfen, tun wir das sicherlich.” In so einem speziellen Fall – Opfer und Täterinnen sind Kinder – müsse man auch mal akzeptieren, dass es gewisse Informationen gebe, die nicht für die Öffentlichkeit seien. “Damit muss man letztlich irgendwo leben”, sagte er.
Drohungen und Hass im Netz
Es gibt demnach aber derzeit keine Hinweise darauf, dass andere Personen als die beiden Mädchen beteiligt waren. “Natürlich werden wir auch hinterfragen, ob die Geständnisse, die wir bekommen haben, belastbar sind und sich tragfähig zeigen”, sagte von Grotthuss. Polizei und Staatsanwaltschaft gingen mit einer Mitteilung gegen Falschmeldungen in der Sache in die Offensive. “Offenkundig gibt es besonders in den sozialen Medien Spekulationen, die sich nicht mit dem aktuellen Stand der Ermittlungen decken”, hieß es.