erlin. 5,2 Millionen beschlagnahmte Zigaretten sind Ende Januar aus dem deutschen Hauptzollamt in Hohenschรถnhausen gestohlen worden. Wer die Diebe sind, ist bislang unklar. Neben den 26.000 Stangen ist auch eine groรe Menge Shisha-Tabak verschwunden. Die Polizei ermittelt.
Wie die “Berliner Morgenpost” berichtet, war der Einbruch am 26. Januar bemerkt worden. Die unversteuerte Ware mit einem Gewicht von insgesamt fast fรผnf Tonnen war aus der Asservatenkammer verschwunden. Der filmreifeย Diebstahlย stellt die Ermittler vor ein Rรคtsel – und lรคsst Kritiker laut werden.
“Wie kann ein Volumen von mehreren Lkw-Ladungen in aller Seelenruhe aus einem Asservatenlager verschwinden?” fragt sich der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Marcel Luthe. Der Ermittlungserfolg zur Tabaksteuer-Kriminalitรคt lรถse sich damit aus Nachlรคssigkeit in Rauch auf, so der Oppositionspolitiker.
1,1 Tonnen unversteuerter Shisha-Tabak beschlagnahmt
Erst Anfang Dezember hatte die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Zigaretten (GE Zig) des Zollfahndungs- und des Berliner Landeskriminalamts bei Razzien 1,1 Tonnen unversteuerten Shisha-Tabak beschlagnahmt. Verdรคchtig war eine deutsch-libanesisch-syrische Tรคtergruppe mit Bezรผgen zum Clan-Milieu.
Ob es sich bei der gestohlene Ware um denselben Tabak handelt, ist unklar. Ein Sprecher des Hauptzollamts wollte zum Volumen des verschwundenen Shisha-Tabaks keine Angaben machen – dieses soll laut “Berliner Morgenpost” aber in etwa der Menge entsprechen, die im Dezember beschlagnahmt worden war.
Hauptzollamt wohl nicht ausreichend gesichert
Nach Angaben eines Behรถrdensprechers ist das Zollfahndungsamt bereits auf der Suche nach den Tรคtern, aus ermittlungstaktischen Grรผnden seien weitere Auskรผnfte derzeit aber nicht mรถglich. Nach Recherchen der Zeitung soll die Asservatenkammer aber nicht ausreichend gesichert gewesen sein.
So soll es beispielsweise keinen dauerhaften Wachschutz gegeben haben, auch dieย รberwachungย war mit nur einer veralteten Sicherheitskamera offensichtlich unzureichend. Daraufhin angesprochen wollte sich der Sprecher der Behรถrde nicht รคuรern, “um mรถgliche Nachahmer nicht auf den Plan zu rufen”.
