Unfassbare Tierquälerei auf Ekel-Bauernhof
Hochkirch (Lkr. Bautzen, Sachsen). Weil er über 150 Tiere auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen in Kohlwesa fast verhungern ließ, ist ein Landwirt am Dienstag in Bautzen zu sieben Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der 59-Jährige darf nie wieder Tiere halten.
Das Gericht sah als erwiesen an, dass sich der 59-Jährige nicht ausreichend um seine 162 Tiere – darunter 86 Hühner und Enten sowie 72 Schweine – kümmerte. Die Tiere waren unterernährt, standen zum Teil bis zu 20 Zentimeter tief in ihrem eigenen Kot oder waren eingepfercht worden – ohne Licht, Nahrung oder Wasser.
“Über dem Hof lag ein stechender Verwesungsgeruch”, sagte der zuständige Amtstierarzt vor Gericht. Noch während der Kontrolle starb ein völlig entkräftetes Schwein, andere Tiere nagten an den vielen Kadavern, die überall verteilt lagen. Ein Schaf soll so schwach gewesen sein, dass es nicht mehr gehfähig war.
Während des Prozesses bescheinigte ein medizinisches Gutachten dem 59-Jährigen eine psychische Störung. Der Mann liebe eigentlich Tiere, sei aber aufgrund seines geistigen Zustands nicht mehr in der Lage, sie zu betreuen. Aus diesem Grund sei er nur eingeschränkt handlungsfähig.
Nach der Aufdeckung der Missstände 2018 wurde der Hof geräumt, alle Tiere mitgenommen. Einige haben mittlerweile neue Besitzer, andere wurden notgeschlachtet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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