Lehrer missbraucht Schülerinnen: Landgericht Meiningen verhängt vier Jahre Haft
Ein weiterer schwerer Missbrauchsfall aus Thüringen sorgt bundesweit für Erschütterung. Das Landgericht Meiningen verurteilte einen 36-jährigen Lehrer aus Bad Salzungen zu vier Jahren Haft, nachdem umfassende Ermittlungen bestätigten, dass er über Jahre hinweg mehrere Schülerinnen sexuell missbraucht hatte.
Der Täter nutzte seine Stellung gezielt aus
Der Lehrer arbeitete sowohl im Schulbetrieb als auch als Jugendwart bei der DRK-Wasserwacht. Diese Rollen verschafften ihm direkten Zugang zu Kindern und Jugendlichen. Ermittler stellten fest, dass er Schülerinnen über private Chatkanäle kontaktierte, ihnen Komplimente machte, Liebesbotschaften schrieb und später ungefragt intime Fotos schickte. Seine Handlungen zeigen ein klares Muster, bei dem der Lehrer missbraucht Schülerinnen unter Ausnutzung von Vertrauensverhältnissen.
Einer der gravierendsten Fälle betrifft eine damals 15-jährige Schülerin, der er 2023 Nachhilfe gab. Zunächst trafen sie sich in Cafés, später in seiner Wohnung. Dort verging er sich über Monate hinweg an ihr. Der Fall bildet den Schwerpunkt der Anklage und macht deutlich, wie kalkuliert der Täter vorgegangen ist.
Weitere Opfer melden sich – Warnsignale blieben ohne Konsequenzen
Während der Ermittlungen meldeten sich zwei weitere Mädchen im Alter von zwölf und 13 Jahren. Bereits 2021 und 2022 schickte der Lehrer ihnen sexualisierte Nachrichten. Eine Kriminalbeamtin schilderte im Gericht, dass der Mann im Kollegium sogar den inoffiziellen Spitznamen „Der Pädo“ trug. Obwohl die Schulleitung mehrfach Gespräche führte, stoppte der Täter sein Verhalten nicht und forderte die Schülerinnen sogar auf, den Kontakt zu verschweigen.
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Geständnis und schnelles Urteil
Zum Prozessauftakt legte der Angeklagte ein umfassendes Geständnis ab und bestätigte alle Vorwürfe. Die Richterin wertete das Geständnis positiv, da es den Schülerinnen eine belastende Aussage ersparte. Gleichzeitig betonte sie, dass sein Verhalten trotz früher Warnsignale jahrelang ungebremst fortgeführt wurde.
Noch am selben Tag erging das Urteil: vier Jahre Haft sowie Schmerzensgeldzahlungen zwischen 2.500 und 12.500 Euro. Die Entscheidung ist rechtskräftig und setzt ein deutliches Zeichen gegen sexuelle Gewalt und Machtmissbrauch im pädagogischen Umfeld.
