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Experte: „Jede Tötung war ein neuer Entschluss“
Das Familiendrama deutet nach Ansicht des Kriminalexperten Axel Petermann auf Hilf- und Perspektivlosigkeit der Mutter hin. Mögliche Warnzeichen für die Tat seien zudem womöglich wegen der Coronavirus-Pandemie nicht rechtzeitig erkannt worden, sagte Petermann weiter.
So sei beispielsweise denkbar, dass durch das Ausfallen von Schulunterricht und Kindergartenbetreuung Mechanismen nicht greifen konnten, die sonst Hilfe oder Unterstützung ermöglicht hätten.
Dass bei dem Fall eine Frau unter Tatverdacht stehe, sei außergewöhnlich, sagte der Fallanalytiker.
„Diese Gewalt bedeutet ja auch für jede einzelne Tötung einen neuen Entschluss.“
Die Konsequenz des Tatgeschehens sei für Mütter ungewöhnlich. „Ich zumindest habe das so nie erlebt“, so der Profiler.
Häufiger seien es Männer, die im Rahmen eines erweiterten Suizids die eigenen Kinder töteten. Oft stehe dabei ein Streit um das Sorge- oder Besuchsrecht mit der Ex-Partnerin.
Bei Männern komme als Motiv auch häufig eine Aggression gegen die Mutter der Kinder infrage.
Die solle durch das Töten der gemeinsamen Kinder dann bestraft werden. Das hält Petermann bei einer Frau aber für unwahrscheinlich.
Eher glaubt er, dass Mütter die eigene Perspektivlosigkeit auf die Kinder übertragen und ihnen das Leid ersparen wollen, das sie mit dem eigenen Leben verbinden.
Das Einkommen der Familie sei für eine solche Tat wohl weniger entscheidend. Das seien Taten, „die sich doch durch alle Gesellschaftsschichten ziehen können“, meint der Experte.
Es komme darauf an, inwieweit Menschen in ein soziales Netzwerk eingebunden seien und Ansprechpartner hätten.
Ihn interessiere beispielsweise die Frage, ob die Frau von dem oder den Vätern bei der Erziehung der Kinder allein gelassen wurde.
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