Der Facebook-Konzern Meta experimentiert nach dem Rückgang der Werbeeinnahmen mit einem Abo-Modell.
Der Name steht fest: „Meta verified“.
Das Model: Nutzer von Facebook und Instagram sollen gegen eine monatliche Gebühr verifizierte Accounts bekommen können. Dafür müssen sie ihre Identität durch Vorlage von Passdokumenten verifizieren lassen. Neben dem üblichen Häkchen eines verifizierten Accounts sollen zum Service auch direkter Zugang zur Kundenbetreuung sowie Schutz vor Nachahmer-Profilen gehören.
Warum das Häkchen? So können andere Nutzer erkennen, dass der Account tatsächlich von der angegebenen Person betrieben und gepflegt wird.
Das Abo werde zunächst in Australien und Neuseeland eingeführt, schrieb Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Sonntag bei Facebook. Weitere Länder sollen „bald“ folgen. Der Preis werde bei 11,99 Dollar (11,18 Euro) liegen, wenn man das Abo im Web bucht. Für iPhone-Nutzer soll es sogar noch teurer werden: 14,99 Dollar pro Monat. Denn bei App-Store-Käufen über das iPhone nimmt Apple eine Gebühr von zunächst 30 Prozent bei Abonnements, die auf dem iPhone abgeschlossen wurden.
Den Dienst sollten nur Nutzer, die über 18 Jahre alt sind, abonnieren können. Für Konten auf Facebook und Instagram, die bereits verifiziert sind, werde es keine Änderungen geben. Für Unternehmen sei er zunächst nicht verfügbar.
Facebook-Mutterkonzern Meta sieht sich jedenfalls gezwungen, mit neuen Einnahmequellen zu experimentieren. Der Umsatz war im vergangenen Quartal um vier Prozent gesunken. Und: Neben der allgemeinen Abkühlung des Online-Werbemarktes machen Facebook und Instagram auch weiterhin Apples Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone zu schaffen. App-Entwickler müssen Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie zur Personalisierung der Werbung ihr Verhalten quer über verschiedene Anwendungen und Dienste nachverfolgen wollen. Da viele dies ablehnten, gerieten Online-Werbemodelle durcheinander.
Auch Twitter hofft unter dem neuen Besitzer Elon Musk stärker auf Abo-Erlöse. Neben einem blauen Häkchen im Profil, das es früher nur mit einer persönlichen Verifikation gab, bekommen zahlende Nutzer aktuell die Möglichkeit, längere Videos zu veröffentlichen. Als weiterer Vorteil ist für die Zukunft angekündigt, dass Tweets von Abo-Kunden prominenter platziert werden. Zudem sollen sie nur halb so viel Werbung zu sehen bekommen. Das Abo Twitter Blue kostet in Europa bei monatlicher Zahlweise Abo acht Euro. Wenn man es sich gleich für ein Jahr holt, werden 84 Euro fällig.