Eine Kindertagesstรคtte im Koblenzer Stadtteil Pfaffendorf ist gestern wegen Morddrohungen gegen die Mitarbeiter gerรคumt worden.
Die Einrichtung bleibt nach eigenen Angaben auch heute geschlossen.
Hintergrund der Morddrohungen ist das Video einer Mutter im Internet, die auf Arabisch berichtet, ihre Tochter sei in der Kita sexuell missbraucht worden.
Der Trรคger der Kindertagesstรคtte, die Katholische Kita GmbH Koblenz, hatte nach eigenen Angaben um Polizeischutz fรผr die Mitarbeiter der Kita gebeten.
Am Donnerstagabend teilte der Betreiber der Einrichtung auf seiner Internetseite mit, die Kita sei aus Sicherheitsgrรผnden gerรคumt und vorรผbergehend geschlossen worden.
Wie lange dies gelte, sei noch unklar.
Das Thema sorgt vor allem in der arabischsprachigen Community in den sozialen Netzwerken fรผr Aufregung.
Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft hatten sich die Vorwรผrfe nach intensiven Ermittlungen allerdings als haltlos herausgestellt. Es gebe keine Hinweise auf sexuellen Missbrauch. Die Mitarbeiter der Kita sehen sich trotzdem mit heftigen Vorwรผrfen und Morddrohungen konfrontiert, sagte ein Sprecher der Kita. Im Internet werden auch Polizei und Staatsanwaltschaft angegriffen, weil sie angeblich den Fall vertuschen wollen. So sei das Mรคdchen angeblich erst Tage spรคter รคrztlich untersucht worden. Die Polizei in Koblenz hat inzwischen ein Video verรถffentlicht, das nach eigenen Angaben die Vorwรผrfe widerlegt.
Unabhรคngig davon weist die Staatsanwaltschaft Koblenz darauf hin, dass sie einer zweiten Anzeige wegen des Verdachts des sexuellen Kindesmissbrauchs nachgehe. Hier dauerten die Ermittlungen nach Behรถrdenangaben aber noch an. Auรerdem prรผfe sie, ob sie gegen angedrohte Straftaten und massive Beleidigungen gegenรผber ihrer eigenen Behรถrde vorgehe. Auch dies seien gegebenenfalls Straftaten.
In Social Media kursieren Videos, die den angeblichen sexuellen Missbrauch einer Vierjรคhrigen in einer Koblenzer Kita thematisieren. Wir mรถchten mit Fakten dazu beitragen, dass Sie sich selbst ein Bild machen. Bitte teilen Sie dieses Video um die Desinformation zu stoppen. pic.twitter.com/qVBdOWrMbm
โ Polizei Koblenz (@Polizei_KO) October 21, 2020
