Sauerland

Taschendiebe unterwegs: Drei Taten in rund zwei Stunden

Kierspe - Diebstahl - Polizei

Taschendiebe unterwegs: Drei Taten in rund zwei Stunden

Meinerzhagen/Kierspe

Die Taschendiebe haben am Montag wieder in Meinerzhagen und Kierspe zugegriffen.

Der erste Diebstahl wurde zwischen 11.15 und 11.35 Uhr in einem Discounter an der Ihnestraße begangen. Dort musste eine 66-jährige Frau am Ende ihres Einkaufs feststellen, dass die Geldbörse nicht mehr in ihrer Jackentasche steckte.

Ihre zweite Runde drehten die Diebe zwischen 11.50 und 12 Uhr in einem
Discounter an der Lindenstraße:

Dort erwischten sie eine 80-Jährige, die ihre Einkaufstasche mitsamt Geldbörse in den Einkaufswagen gelegt hatte. Es sei recht voll gewesen, berichtete die Seniorin später der Polizei. Sie habe außerdem geglaubt, ihre Geldbörse immer im Blick gehabt zu haben. An der Kasse bemerkte sie, dass das Portemonnaie nicht mehr in dem Einkaufsbeutel lag. Nachdem sie noch einmal zu Hause nachgeschaute, erstattete sie Anzeige bei der Polizei.

Zwischen 12.30 und 13.30 Uhr wurde einer 73-jährigen Meinerzhagenerin in einem Geschäft an der Kiersper Dr.-Hans-Wernscheid-Straße die Geldbörse aus der Handtasche gestohlen. Sie kann sich an eine etwas merkwürdige Begegnung erinnern: Während sie nach einem Teppichläufer suchte, wurde sie von einer jungen Frau nach der Größe eines Teppichs gefragt. Dann ließ sie eine kleine Teppichrolle auf die Seniorin fallen, wodurch diese ein paar Sekunden abgelenkt war. Die Frau entschuldigte sich und ging mit einer zweiten Frau davon. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um ein Ablenkungsmanöver handelte. Denn unmittelbar danach ging die Seniorin zur Kasse und stellte fest, dass der Reißverschluss ihrer Handtasche offenstand und das Portemonnaie weg war. Sie machte sich direkt auf den Weg zur Polizei nach Meinerzhagen, um Anzeige zu erstatten.

Sie beschrieb die unbekannten Frauen wie folgt:

Beide Frauen waren mit 1,65 Meter relativ klein, die ältere wurde auf 40 bis 45 Jahre geschätzt. Sie hat dunkle, schulterlange, wellige schwarze Haare und trug eine beigefarbene Hose mit auffällig weitem Bein, einen weiten, dunklen evtl. anthrazitfarbenen Mantel und schwarze Schuhe. Die Jüngere wurde auf etwa 20 Jahre geschätzt. Sie sprach mit osteuropäischem Akzent, hat dunkle, glatte, lange, schwarze Haare (zum Pferdeschwanz gebunden) und trug eine dunkle Hose, eine helle ¾ Jacke, etwa knielang mit Gürtel, dunkle Schuhe und kleine Ohrringe.

Die Polizei warnt weiter dringend vor Taschendieben, die vor allem in den heimischen Discountern nach ihren meist älteren Opfern Ausschau halten. Deshalb sollten Kunden dort besonders gut auf ihre Wertsachen aufpassen und diese möglichst dicht am Körper tragen – zum Beispiel in Innentaschen von Jacken. Der Einkaufswagen ist der schlechteste Platz. Niemand behält beim Einkaufen seine Tasche im Wagen immer im Blick. Ein kurzer Moment beim Suchen nach Ware oder provoziert durch ein Ablenkmanöver reicht den Tätern. Sie sind oft mit mehreren Personen unterwegs, so dass die Beute blitzschnell an einen Komplizen weitergereicht werden kann. So schnell die Tat erfolgt, so schnell sind sie auch wieder verschwunden. Finden Sie eine PIN im Portemonnaie, so führt ihr direkter Weg zum nächsten Geldautomaten. In dieser Zeit haben die Opfer meist noch nicht einmal bemerkt, dass sie bestohlen wurden. Und schon werden sie am Geldautomaten meist noch einmal deutlich mehr Geld los als in ihrem Portemonnaie steckte. Für die Opfer kommt der Aufwand hinzu, um Führerschein, Ausweise und Bank- oder Kundenkarten neu zu beantragen. Persönliche Dinge wie Fotos sind möglicherweise endgültig verloren. Mit etwas Glück werden die Geldbörsen mitsamt Papieren in irgendeinem Papierkorb wiedergefunden und finden so ihren Weg zurück zum rechtmäßigen Eigentümer.

Die Polizei nahm in allen beschriebenen Fällen Anzeigen auf, schrieb die Dokumente zur Fahndung aus und veranlasste eine KUNO-Sperrung. Denn selbst bei der Bank gesperrte Bank- (“EC”)-Karten lassen sich im Einzelhandel sonst weiter per Lastschriftverfahren einsetzen. Deshalb sollten sich Opfer auch umgehend bei der Polizei melden. Dazu müssen allerdings Angaben gemacht werden zur IBAN und – falls mehrere Karten vorhanden sind – zu der Kartenfolgenummer.  

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