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Bergsteiger lassen Sterbenden wegen Rekordversuch einfach zurück

K2 - BERGSTEIGER - TÖDLCIHER UNFALL

Bergsteiger lassen Sterbenden einfach zurück !

Die Welt des Bergsteigens steht unter Schock, nachdem Wilhelm Steindl (30), österreichischer Hotelier und passionierter Bergsteiger, sowie sein deutscher Begleiter, der Kameramann Philip Flämig (54), schockierende Ereignisse am K2 dokumentierten. Während ihrer abgebrochenen Expedition am zweithöchsten Berg der Welt wurden sie Zeugen eines tragischen Vorfalls, der die Dunkelheit in der Hochgebirgsethik aufdeckt.

Erschütternde Vorfälle am K2 werfen ethische Fragen auf

Am 27. Juli filmten Steindl und Flämig an der gefürchteten “Bottleneck”-Passage auf dem K2 erschütternde Szenen. Auf den Aufnahmen war zu sehen, wie Dutzende Bergsteiger einen verunglückten pakistanischen Hochträger zurückließen, der schließlich ohne jeglichen Rettungsversuch verstarb. Diese beunruhigenden Geschehnisse werfen erneut ein Licht auf die moralischen Herausforderungen und Verantwortlichkeiten im Bergsport.

Wilhelm Steindl, der bereits den Mount Everest, das Matterhorn und den Mont Blanc erklommen hat, hatte den K2 als nächsten Achttausender-Gipfel ins Visier genommen. Doch seine Pläne wurden jäh durchkreuzt. Als Zeuge dieser verstörenden Szene betont Steindl die ethische Dimension: “Die Ereignisse, die wir dokumentiert haben, stellen fundamentale Fragen zur Menschlichkeit und Solidarität in Extremsituationen auf. Bergsteigen erfordert nicht nur körperliche Stärke, sondern auch Empathie und Verantwortung.”

Die österreichische Zeitung “Der Standard” griff als erste die Geschichte auf, in der Steindl den dramatischen Vorfall am K2 schildert. Berichten zufolge ereignete sich der Vorfall nach einer Lawine, als Steindl und Flämig beschlossen, ihren Aufstieg abzubrechen und umzukehren. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie noch nichts von dem verunglückten Hochträger erfahren.

“Am Tag nach dem Geschehen haben wir das aufgenommene Videomaterial im Basecamp abgespielt”, erinnert sich Steindl. “Der Mann lag auf der Spur, sichtlich am Leben.” Während Steindl und Flämig ihre Expedition unterbrachen, setzten andere Gruppen ihren Weg zum Gipfel ohne Rücksicht fort und gingen über den Verunglückten hinweg. Berichten zufolge versuchte der Verunglückte sogar, nach den Füßen der vorbeigehenden Bergsteiger zu greifen, um Hilfe zu erhalten.

Inmitten dieser Tragödie erreichte die norwegische Extrembergsteigerin Kristin Harila den Gipfel und brach dabei den Rekord für die schnellste Besteigung aller 14 Achttausender. Der Vorfall wirft Fragen nach den Prioritäten und Werten im modernen Bergsteigen auf.

Wilhelm Steindl erhebt Vorwürfe gegen die Behandlung des verunglückten Trägers und die unzureichenden Rettungsmaßnahmen. Er betont die kulturellen und ethischen Aspekte dieser Situation: “Dieses Ereignis ist unvorstellbar. In den Alpen wäre so etwas undenkbar gewesen. Der Mann wurde wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt. Wenn er ein Westler gewesen wäre, hätte man sofort geholfen.”

Die tragische Situation hat eine Debatte über die Ethik des Bergsports ausgelöst und zwingt die internationale Gemeinschaft von Bergsteigern dazu, grundlegende Fragen über Solidarität und Verantwortung in extremen Höhenlagen zu reflektieren. Gleichzeitig wurde eine offizielle Untersuchung gegen die pakistanische Agentur “Lela Peak” eingeleitet, die Träger für Expeditionen vermittelt.

 

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