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München: Gewalt nach Volksfestbesuchen

Die Volksfestsaison ist nach langer Pandemie-Pause wieder voll im Gange. In zwei Fällen kam es am Vatertags-Donnerstag (26. Mai) in Markt Indersdorf, Lkr. Dachau, bzw. Grafing, Lkr. Ebersberg, zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mehrerer Personen am Bahnhof bzw. Haltepunkt. In Markt Indersdorf mussten Bundespolizisten Reizstoff zur Beendigung der unübersichtlichen Lage ein-setzen. Am Bahnhof Grafing-Stadt wurde ein 22-Jähriger ins Gleisbett gestoßen. Ein Ladendieb, der im Hauptbahnhof eine Verkäuferin verletzte und Bundespolizisten körperlich attackierte, wird heute dem Haftrichter vorgeführt.

* Kurz nach Mitternacht zum Donnerstag gerieten mehrere alkoholisierte Volksfestbesucher im Bereich des Bahnhofes Markt Indersdorf aneinander. In einer Gruppe von zehn bis fünfzehn Personen wurde zunächst geschubst und geschlagen. Trotz einschreitender Bundespolizisten ließen die miteinander Rangelnden nicht voneinander ab. Nachdem Bundespolizisten – nach Androhung Gebrauch ihres Reizstoffgases machten, flüchteten einige. Drei Personen wandten sich drohend den Beamten zu. Erst als diese erneut den Reizstoffspray-Einsatz androhten, verließen auch diese drei die Örtlichkeit – ohne die Beamten tätlich angegriffen zu haben. Hinzukommenden Beamten von Landes- und Bundespolizei gelang es die Lage zu be-reinigen. Die Polizeiinspektion Dachau führt die weitergehenden Ermittlungen zu den Körperverletzungsdelikten.

* Beamte der Bundespolizei wurden gegen 00:45 Uhr am S-Bahnhaltepunkt Grafing-Stadt auf eine körperliche Auseinandersetzung aufmerksam. Zwei alkoholisierte Personengruppen, die vom Grandauer Volksfest kamen, sollen aufgrund rassistischer Äußerungen in Streit geraten sein. Nachdem ein 22-jähriger Deutscher ein Springmesser gezogen haben soll, wurde er von einem 18-jährigen Polen in den Gleisbereich gestoßen. Der 22-Jährige aus Bogenhausen kletterte aus eigener Kraft vom Gleisbett hoch zum Bahnsteig. Rund zwei Minuten später fuhr eine S-Bahn ein.

Am Bahnsteig kam es zu weiteren körperlichen Attacken mehrerer Beteiligter. Ein anderer 22-jähriger Deutscher aus Grafing, der aufgrund seiner Äußerlichkeit zuvor als “Neger” tituliert worden sein soll, soll geschlagen und später am Boden liegend von drei Männern (zwei 19-Jährige aus Deutschland bzw. Afghanistan, beide wohnhaft in Kirchseeon und dem 18-jährigen Polen aus Glonn) zudem getreten worden sein.

Mindestens zwei der vier Personen (der 18-jährige Pole und der 19-jährige Afghane) sind – wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz – polizeibekannt. Das Springmesser mit 7 cm Klingenlänge wurde von der Bundespolizei sichergestellt. Landes- und Bundespolizei waren vor Ort und führten erste Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung mit Messer sowie Beleidigung.

* Gegen 13:40 Uhr hatte ein 34-jähriger Pole versucht in einem Einkaufsgeschäft im Untergeschoss des Münchner Hauptbahnhofes sechs Getränkedosen zu entwenden. Dabei wurde er von einer Verkäuferin beobachtet und beim Verlassen des Geschäftes aufgehalten. Dabei der griff der Polizeibekannte die 53-Jährige tätlich an und verletzte sie am Unterarm. Sie benötigte keine ärztliche Versorgung und konnte ihre Tätigkeit fortsetzen. Das Stehlgut (sechs alkoholische Mischgetränke im Wert von 24,24 EUR) wurde an den Laden zurückgegeben. Nach seiner Fest- und Mitnahme zur Dienststelle versuchte der 34-Jährige mit dem Ellenbogen nach Bundespolizisten, die jedoch ausweichen konnten, zu schlagen. Der Pole war erst am 22. April auf der Haft entlassen worden. Er wird heute auf Anordnung der Staatsanwaltschaft München I wegen räuberischem Diebstahl, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung dem Haftrichter vorgeführt.

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