Schleswig-Holstein

Polizei intensiviert Maßnahmen nach versuchten Tötungsdelikten am Hauptbahnhof

Kiel - Hbf - Krankenhaus

Kiel – Die Kieler Polizei intensiviert zur Aufklärung der beiden versuchten Tötungsdelikte im Bereich des Hauptbahnhofs ihre Maßnahmen. Besonders sichtbar macht dies die Einrichtung einer sogenannten Mobilen Wache auf dem Bahnhofsvorplatz.

Am 29. November und am 03. Dezember kam es in dem Bereich zu körperlichen Auseinandersetzungen, bei denen jeweils ein 17-Jähriger durch einen Messerstich zunächst lebensbedrohliche Verletzungen erlitt. Die Fahndung nach den Tatverdächtigen läuft auf Hochtouren. Die beiden Verletzten konnten das Krankenhaus inzwischen verlassen.

Bei den Beteiligten beider Taten handelt es sich überwiegend um geflüchtete männliche Jugendliche, von denen mittlerweile rund 25 namentlich feststehen. Die Kriminalpolizei konnte ermitteln, dass die Jugendlichen größtenteils gemeinsam zur Schule gehen beziehungsweise die gleichen Schulen besucht haben.

Gründe für die Konflikte zwischen den Jugendlichen sind noch nicht bekannt. Es ist nicht auszuschließen, dass tatsächlich, an sich banale, jugendtypische Gründe Auslöser für die Auseinandersetzungen waren, die dann eskalierten. In der Vergangenheit gab es keine vergleichbaren Vorfälle im Kieler Stadtgebiet.

Die Polizeidirektion Kiel hat mittlerweile verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um die Hintergründe der Taten zu ermitteln und die begangenen Straftaten aufzuklären.

   - Die polizeiliche Präsenz wird an bekannten Treffpunkten der 
     Jugendlichen erhöht. Hierzu gehört unter anderem die Einrichtung
     einer Mobilen Wache auf dem Bahnhofsvorplatz, die täglich ab den
     Mittagsstunden besetzt sein wird. Die eingesetzten Beamtinnen 
     und Beamten können so schnell auf entstehende Konflikte oder 
     Straftaten reagieren und sind ansprechbar für alle Bürgerinnen 
     und Bürger.
   - Beamtinnen und Beamte der Reviere stehen zudem in engem Kontakt 
     zu Schulen und Einrichtungen, um Lehrkräfte, Schüler und 
     Mitarbeitende zu sensibilisieren. In ersten Gesprächen herrschte
     eine vertrauensvolle Atmosphäre, die weiter intensiviert werden 
     soll. Schüler und Lehrpersonal wurden und werden auf 
     Präventionsmaßnahmen und Beratungsangebote hingewiesen.
   - Auch mit mehreren Eltern der ermittelten Beteiligten fanden 
     bereits Gespräche statt. Von Seiten der Erziehungsberechtigten 
     herrschte großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit der 
     Polizei. Weitere Gespräche werden folgen.
   - Die strafrechtlichen Ermittlungen führt das Kommissariat 11 der 
     Kieler Kriminalpolizei in enger Zusammenarbeit mit der 
     Staatsanwaltschaft. Die Ermittlerinnen und Ermittler haben 
     bereits zahlreiche Beteiligte sowie Zeuginnen und Zeugen 
     befragt. Sie werden bei ihrer Arbeit von Kolleginnen und 
     Kollegen der Schutzpolizei unterstützt. Insbesondere die 
     Personenkenntnisse der Beamtinnen und Beamten der Reviere bieten
     hier große Vorteile bei der Ermittlung von Zusammensetzungen der
     Jugendgruppen, möglichen Konflikten zwischen diesen und 
     letztlich bei der Ermittlung von Hintergründen.
   - Der Kommunale Ordnungsdienst der Landeshauptstadt Kiel und die 
     Bundespolizei am Hauptbahnhof sind an den Maßnahmen beteiligt.
   - Die Polizei appelliert an alle Personen, die aufkommende 
     Konflikte zwischen Jugendlichen bemerken, sich unverzüglich über
     110 mit der Einsatzleitstelle in Verbindung zu setzen. Die dort 
     eingesetzten Beamtinnen und Beamten können dann sofort 
     entsprechende Maßnahmen einleiten und die zuständigen 
     Kommissariate informieren.

Bisher veröffentliche Pressemitteilungen zu der Thematik sind hier abrufbar:

http://presseportal.de/blaulicht/pm/14626/5382464 http://presseportal.de/blaulicht/pm/14626/5382594 http://presseportal.de/blaulicht/pm/14626/5383360 http://presseportal.de/blaulicht/pm/14626/5387099

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"