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Skimming – Polizei Bremen warnt vor manipulierten Geldautomaten

Der englische Begriff “skimming” bedeutet “Abschöpfen” oder “Absahnen” und steht für eine Methode, illegal elektronische Daten von Debitkarten an Bankautomaten auszuspähen, um die Kontoinhaber um deren Geld zu bringen. Die Polizei verzeichnete in Bremen zuletzt ein Anstieg der Fälle und klärt auf.

Um in den Besitz der Kartendaten zu kommen, installieren die Täter vor dem Karteneinschubschacht der Geldautomaten ein manipuliertes Kartenlesegerät oder sogar eine vollständige Frontplatte. Diese manipulierten Kartenleser sind optisch dem Modell des Geldausgabeautomaten angepasst (gleiche Farbe, gleiche Aufkleber) und so hergestellt, dass die eingeschobene Bankkarte durch das illegale Lesegerät zum originalen Kartenleser weitertransportiert wird. So werden die Kontodaten ausgelesen und gespeichert, ohne dass der Geldausgabeautomat beeinträchtigt und der Kunde misstrauisch wird. Um an die PIN zu gelangen, wird das Eintippen der PIN-Nummer mit einer Kamera oder einem Foto-Handy aufgezeichnet. Mit den auf kriminelle Art erlangten Daten werden Kopien von Zahlungskarten gefertigt, mit denen die Täter Geld von den Konten der Opfer abheben können.

Am Dienstagabend suchte eine 53 Jahre alte Bremerin einen Bankautomaten im Ortsteil Westend auf. Nach der durchgeführten Geldauszahlung entnahm die Kundin ihre EC-Karte und bemerkte, dass sich das Lesegerät bei der Entnahme vom Automaten löste, ein Fall von skimming. Die Polizei wurde verständig und ermittelt wegen der Vorbereitung der Fälschung von Geld und Wertzeichen. Zuletzt zählte die Ermittler in den letzten Monaten gut ein Dutzend Fälle mit diesem oder einem ähnlichen Modus Operandi.

Wir raten:

Gehen Sie bitte sorgsam mit Ihren Zahlungskarten um und bewahren Sie die PIN stets getrennt von der Karte auf. Haben Sie mehrere Zahlungskarten? Betätigen Sie den Türöffner eines Bankinstitutes nicht mit der gleichen Karte, mit der Sie anschließend Geld abheben möchten. Geben Sie Ihre PIN niemals an einem Türöffner eines Bankinstitutes ein. Kein Geldinstitut verlangt für den Zugang zum Geldautomaten die Eingabe der PIN. Der Kartenleser hat immer nur die Funktion des Türöffners. Verständigen Sie in solchen Fällen die Polizei und das Geldinstitut. Achten Sie darauf, dass die Eingabe Ihrer PIN nicht von anderen beobachtet werden kann. Sorgen Sie für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden. Decken Sie während der PIN-Eingabe das Tastaturfeld mit der anderen Hand oder einem Gegenstand (z. B. Geldbörse, Blatt Papier) als Sichtschutz vollständig ab. Das erschwert das “Ausspähen” per Kamera oder Foto-Handy erheblich. Nutzen Sie keinen Geldausgabeautomaten, an dem Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint, z. B. angebrachte Leisten oder Verblendungen, abstehende und lockere Teile, Spuren von Kleber rund um den Kartenschlitz. Bei Verdacht auf Manipulation sollten Sie den Automaten nicht nutzen. Verständigen Sie die Polizei, um mögliche Spuren sichern zu können.

Weitere Tipps gibt es beim Präventionszentrum der Polizei Bremen, Am Wall 195, Telefon 362-19003.

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