Am Donnerstag lรคsst die Ampel-Koalition den Bundestag รผber das geรคnderte Infektionsschutzgesetz entscheiden โ und damit รผber weitreichende Corona-Maรnahmen fรผr den Herbst und Winter.
Aber: Obwohl die Regierung neue Corona-Daten von hoher politischer Relevanz hat, will sie Bรผrger und Abgeordnete vorerst nicht darรผber in Kenntnis setzen!
Darum geht es: Im Auftrag des Bundesministeriums fรผr Bildung und Forschung sollen Wissenschaftler seit Sommer untersuchen, wie viele Bรผrger aufgrund einer Impfung oder Infektion bereits Antikรถrper gegen das Corona-Virus besitzen und damit โgrundimmunisiertโ sind.
Sollte die Studie ergeben, dass das Immunitรคtslevel in der Bevรถlkerung extrem hoch ist, wรผrde dies die Verabschiedung neuer Corona-Maรnahmen deutlich erschweren. Jetzt kommt heraus: Erste Daten รผber die Immunitรคt der Deutschen liegen bereits vor.
Doch die Bundesregierung will sie nicht verรถffentlichen.
Auf Anfrage der BILD teilte ein Sprecher des Bildungs- und Forschungsministeriums mit, dass die โDatenerhebung eines Teils der Studie abgeschlossen istโ. Nun erfolge die Auswertung. Doch โeine Aussage mit einer ersten Einschรคtzung der Prozentzahl der Personen in Deutschland, die genesen und/oder geimpft sindโ, werde erst โvoraussichtlich Ende September erfolgen kรถnnenโ. Zunรคchst mรผssten die Daten โmit der erforderlichen wissenschaftlichen Sorgfalt validiertโ werden.
Heiรt: Die Zahlen werden erst verรถffentlicht, nachdem das Infektionsschutzgesetz geรคndert und damit neue Maรnahmen beschlossen wurden.
Brisant: Das Ministerium erklรคrt, dass eine โVerknรผpfungโ der Studienergebnisse mit der Beratung des Infektionsschutzgesetzes โnicht vorgesehenโ war.
Im Sommer klang das noch anders. Ende Juni, als das Forschungsministerium die Studie in Auftrag gab, hieร es: โZu wissen, wer geschรผtzt bzw. grundimmunisiert ist, ist jedoch fรผr die politischen Entscheidungen zur Pandemievorsorge โ insbesondere mit Blick auf die Entwicklungen im Herbst und Winter โ wichtig.โ
Anhand der Daten kรถnnten โRรผckschlรผsse etwa auf Unterschiede in Bevรถlkerungsgruppen oder auf die zu erwartende Krankheitslast gezogen werdenโ. Erste Daten sollten โbis September vorliegen, um die Corona-Situation fรผr den Herbst und Winter besser abschรคtzen zu kรถnnenโ.
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