Bedingt durch das Starkregenereignis und den damit einhergehenden Überflutungen vom 14.07.2021 ist es im gesamten Ahrtal zu erheblichen Überflutungen und Zerstörungen, verbunden mit dem Verlust der Infrastruktur in weiten Teilen gekommen. Zahlreiche Menschen mussten aus Notlagen gerettet werden, Evakuierungen und Räumungen großer Teile der bewohnten Gebiete, Krankenhäuser und Pflegeinrichtungen wurden notwendig und wurden durchgeführt.
Es wurden mehr als 700 Personen verletzt. Bis Sonntag, 08.08.2021, sind 141 Personen verstorben. Derzeit werden noch 16 Personen vermisst.
Aktuelle Situation:
Weiterhin sind mehr als 3.200 Kräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, THW, Polizei und Bundeswehr im Schadensgebiet im Einsatz. Die Bevölkerung wird bei den Aufräumarbeiten und bei der Versorgung mit Essen und Trinken durch zahlreiche Spontanhelfer unterstützt. Auch die Hilfe der vielen ehrenamtlichen und spontanen Helfer trägt maßgeblich zur Verbesserung der Lage bei und ist unverzichtbar.
Die Wegesituation verbessert sich langsam aber stetig. Im Bereich Dernau wird aktuell eine weitere Behelfsbrücke geplant, um dort die innerörtliche Verbindung zwischen den Ahrseiten zu verbessern. Im Bereich Bad Neuenahr, Landgrafenstraße, wird eine Brücke des THW einsatzbereit hergestellt. Es besteht nach wie vor großer Räumungsbedarf.
Überblick
Verbandsgemeinde Altenahr:
Die Stromversorgung ist zu über 90 Prozent wiederhergestellt, oder mit Notstrom versorgt. Viele Hausanschlüsse funktionieren allerdings noch nicht. Ein Brand eines Trafos hat am Samstagabend, 7.8.2021 bis in die Nacht zu einem Stromausfall in Teilen der Verbandsgemeinde Altenahr geführt.
Die Medizinische Versorgung wird durch Hausärzte und den Regelrettungsdienst gewährleistet.
Die Nahrungsmittelversorgung wird durch die Katastrophenschutzeinheiten sowie beauftragte private Caterer sichergestellt.
Die Mobilfunkversorgung ist durch die Anbieter weitgehend wiederhergestellt.
Verbandsgemeinde Adenau:
Die Stromversorgung ist fast vollständig wiederhergestellt.
75% der Haushalte sind an das öffentliche Trinkwasser-Netz angeschlossen und werden über den Hochbehälter versorgt. Die Orte Insul und Schuld werden über Wasserbehälter versorgt. Die vollständige Versorgung ist soll in den nächsten Tagen erreicht werden.
Die Nahrungsmittelversorgung wird durch die Katastrophenschutzeinheiten sowie beauftragte private Caterer sichergestellt.
Bad Neuenahr-Ahrweiler:
Die Stromversorgung ist fast vollständig, allerdings provisorisch, durch den Versorger hergestellt, allerdings teilweise noch instabil.
Es ist noch kein Trinkwasser aus dem Leitungsnetz verfügbar. Rund 90% der Haushalte werden mit Brauchwasser versorgt, welches abgekocht werden muss.
Die Nahrungsmittelversorgung wird durch die Katastrophenschutzeinheiten sowie beauftragte private Caterer sichergestellt.
Sinzig:
Alle Straßen sind wieder befahrbar, mit Einschränkungen bei den Brücken. Eine Fußgängerbrücke an der Ahrmündung musste abgerissen werden. Der Regelrettungsdienst übernimmt die Notfallversorgung.
Die Versorgung mit Strom ist nahezu völlig (99%) wiederhergestellt.
Die Nahrungsmittelversorgung der Einwohnerinnen und Einwohner sowie der Einsatzkräfte wird durch vier Schnelleinsatzgruppen gewährleistet.
Ausblick auf die Einsatzschwerpunkte
- Fortlaufender Ausbau der Logistik zur Versorgung der betroffenen Bevölkerung mit Nahrungsmitteln, Brauchwasser, Trinkwasser, Strom, Kraftstoff und Medikamenten
- Rückführung in die medizinische Grundversorgung durch ortsansässige Hausärzte
- Weitere Wiederherstellung der Infrastruktur (Strom, Wasser und Abwasser)
- Aufbau von Behelfsbrücken durch die Bundeswehr und das THW an mehreren Stellen
- Langfristiges Ölschadensmanagement