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Anwalt fordert Freilassung

Kusel - Kaiserslautern

Das Vertuschen von Jagdwilderei soll ein Motiv für den Mord an zwei Polizisten in Rheinland-Pfalz sein. Einer der Tatverdächtigen soll seinen Angaben zufolge noch nie in seinem Leben eine Waffe abgefeuert haben. Ein Schmauchspurentest könnte ihn entlasten.

Am frühen Montagmorgen werden ein 29 Jahre alter Oberkommissar und seine 24 Jahre alte Kollegin, eine Polizeianwärterin, nur wenige Kilometer von Kusel entfernt mit Kopfschüssen aus Gewehren getötet. Unter dringendem Tatverdacht stehen zwei 32 und 38 Jahre alte Männer, die noch am selben Tag festgenommen werden und nun in Untersuchungshaft sitzen.
Der 32-Jährige behauptet jedoch, zwar am Tatort, aber nicht an der Tat beteiligt gewesen zu sein.
“Mein Mandant ist zu Unrecht in Haft”, sagte der Strafverteidiger des 32-Jährigen dem Sender RTL.

“Er hat angegeben, dass er zwar am Tatort anwesend war, aber in keinster Weise an der Tat beteiligt war”, so der Anwalt.
Der 32-Jährige habe nach der vorhergehenden Wilderei lediglich geholfen, das Wild zu bergen, jedoch keine Schüsse auf die beiden Beamten abgegeben.
Die Ermittler gehen davon aus, dass mit der Bluttat Jagdwilderei vertuscht werden sollte.
Nach bisherigen Erkenntnissen hatten die Streifenbeamten bei der Kontrolle des Kastenwagens an einer Kreisstraße zahlreiche tote Wildtiere entdeckt.

Der Test könnte den 32-Jährigen entlasten, selbst wenn Schmauchspuren bei ihm entdeckt werden.
Die Partikel lassen sich auch sekundär übertragen, über Hautkontakt oder Kleidung.
Die Intensität kann den Ermittlern aber Auskunft geben, wer die tödlichen Schüsse auf die Polizisten abgegeben hat.

Gegen die beiden Tatverdächtigen hatte die saarländische Justiz in der Vergangenheit bereits ermittelt.
Der heute 38-jährige Hauptverdächtige hatte demnach 2006 einen Jagdkollegen mit einem Schuss im Hals- und Brustbereich sowie insbesondere im Bereich eines Auges erheblich verletzt. Er wurde zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu jeweils 50 Euro verurteilt.
Der zweite Tatverdächtige sei seit 2018 dreimal verurteilt worden, unter anderem wegen Verkehrsdelikten.

RTL – NTV – Welt – B R

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