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Seniorin (93) im Pflegeheim unter Trockenhaube vergessen – 10 Tage später ist sie tot!

Brandenburg - Pflegeheim - Skandal

Schwedt/Oder (Brandenburg)Waltraud B. (93) hatte, wie die meisten Menschen in ihrem Alter, eher feines Haar. Eine Trockenhaube hätte sie nicht unbedingt gebraucht. Trotzdem setzte der Pfleger in der betreuten Wohneinrichtung in Schwedt ihr eine auf. Mutmaßlich, damit es schneller geht. Und vergaß sie auf ihrem Kopf…. das berichtet die BILD Zeitung in der heutigen online Ausgabe.

Die Rentnerin (Pflegegrad 5) erlitt schwerste Verbrennungen. Zehn Tage später verstarb sie.
Ihre Tochter Annette V. (64) hat nun Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung gestellt. Zudem fordert sie postum Schmerzensgeld als Strafe von der Einrichtung. „Hätte man sofort einen Arzt gerufen, hätte meine Mutter dieses furchtbare Leid nicht ertragen müssen“, sagt sie. Sie vermutet „eine Kombination aus Überforderung und Vertuschung“, die zum Pflege-Versagen geführt hat.

4. August 2022, „Haus Gerda“ des PWG Pflegeteams 24, Feldsteinweg: Pfleger Kevin (Name geändert) wäscht Waltraud die Haare und dreht sie auf Lockenwickler. Es sind 37 Grad! Waltrauds Haare wären auch von allein im Nu trocken gewesen. Trotzdem setzt er der demenziellen Frau im Pflegebett die Haube auf, geht aus dem Zimmer.

Sie ist nicht in der Lage, auf sich aufmerksam zu machen. Erst nach zehn Minuten wird das Unglück bemerkt. Im Pflegebericht ist notiert: „Ganze Stirn von Verbrennungen betroffen. Absonderung gelbes Sekret.“ Eine Salbe wird aufgetragen.

5. August: Blasen bilden sich. Die Tochter wird telefonisch informiert, von „ein paar Verbrennungen“ ist die Rede. „Als ich vormittags zu Besuch kam, wurden meiner Mutter erneut die Haare gewaschen, sodass ich das Ausmaß nicht erkennen konnte“, so Annette V.

Erst nach 20 Uhr, mehr als 30 Stunden später, wird ein Rettungswagen gerufen. Im Krankenhaus stellt der Notarzt Verbrennungen ersten Grades fest, empfiehlt eine stationäre Aufnahme zur weiteren Diagnostik. Im Notfallambulanzbericht heißt es: „Die Angehörigen wollen keine Aufnahme…“ Die Tochter: „Wir wurden nicht gefragt!“

In den folgenden Tagen verkrusten die Wunden an Kopf und Hals zu einer schwarzbraunen Schorfschicht. Ein Arzt stuft die Verbrennungen nun als zweitgradig ein, auch tiefere Hautschichten sind betroffen.

Waltraud B., die schon vorher wenig aß und trank, stellt die Nahrungsaufnahme ein. Annette V. hat Angst um ihre Mutter, verlangt Antworten. „Die Pflegeleitung sagte zu mir, ich solle die Füße stillhalten…“

14. August, 4 Uhr: Waltraud B. ist tot.

Die PWG Pflegeteam 24 Schwedt GmbH wollte auf BILDfragen laut BILD keine Stellungnahme abgeben.

BILD – privat – NTV

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